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Streptokokken
Streptokokken (s. auch Mikrobiologie) sind bevorzugt in Ketten angeordnete kokkenförmige, grampositive Bakterien. Der Nachweis erfolgt kulturell. Serologische Untersuchungen sind nicht zur Diagnostik einer akuten Streptokokken-Infektion geeignet, sondern nur postinfektiös bei der Differentialdiagnose unklarer Gelenkbeschwerden. In der Regel genügt der Nachweis von Antistreptolysin, eine weitere Differenzierung bleibt speziellen Fragestellungen vorbehalten.
Antistreptolysin (AST, ASL) : erhöht bei Streptokokkeninfektionen und Folgeerkrankungen einer Streptokokkeninfektion (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis)
Anti-Streptokinase (ASK) : erhöht bei Streptokokkeninfektionen und Folgeerkrankungen einer Streptokokkeninfektion (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis)
Antistreptokokken-DNAseB: Anti-DNAse B wird im Verlauf einer Streptokokkeninfektion bei ca. ¾ der Hautinfektionen nachweisbar; im Krankheitsverlauf von Streptokokkeninfektionen jedoch später als Antistreptolysin.
Antihyaluronidase: Anti-Streptokokken-Hyaluronidase wird im Verlauf einer Streptokokkeninfektion bei ca. ca. ¾ der Hautinfektionen nachweisbar; im Krankheitsverlauf von Streptokokkeninfektionen jedoch später als Antistreptolysin.
Tetanus
C. tetani ist der Erreger des Wundstarrkrampfes, wächst anaerob und bildet Endosporen. Sporen des Bakteriums finden sich ubiquitär. Bei seiner Vermehrung bildet C. tetani das Toxin Tetanospasmin, das die muskelsteuernden Nervenzellen schädigt. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel einige Tage.
Die Erkrankung beginnt mit grippeähnlichen Symptomen, insbesondere mit Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen und Muskelschmerzen. Durch die entstehende Kieferklemme (Trismus) kann der Mund nicht mehr geöffnet werden, es resultiert durch die Kontraktion der Gesichtsmuskulatur der sog. Risus sardonicus, das sardonische Lachen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung entsteht eine tonische Muskelanspannung der langen Rückenmuskulatur (Opisthotonus), die zu schmerzhaften Überstreckungen der Wirbelsäule führt. Von diesen Muskelkrämpfen sind später auch Arme, Beine, Kehlkopf und Zwerchfell betroffen und bedingen den Tod durch Erstickung. Das Bewusstsein ist nicht beeinträchtigt, der Erkrankte erlebt sein Ende bei vollem Bewusstsein. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Die Diagnose erfolgt im Tierversuch - Robbenstellung der Ratte nach Infektion. Die Therapie einer Infektion erfolgt durch chirurgische Wundsanierung und durch Antitoxin und Muskelrelaxantien. Zur aktiven Immunisierung dient ein unwirksames Toxoid. Bei zu häufigen Tetanusimpfungen besteht die Gefahr von Überempfindlichkeitsreaktionen (Überimpfung).
Dr. Stephan Schauseil et. al., Medizinische Laboratorien Düsseldorf